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Nachhaltig unterwegs in den Bergen

Wir lieben es draußen zu sein. Aber wir müssen Rücksicht nehmen. Auf einander, auf die Natur und auf die Tiere. Wenn wir ein paar Regeln beachten, können wir unseren Fußabdruck so gering wie möglich halten. Mit den richtigen Tipps und Tricks fällt das ganz leicht.

Anreise mit Bus oder Bahn
Viele Regionen in den Bergen erreicht man bequem und unkompliziert mit der Bahn. Das Auto samt Parkplatzsuche kann zuhause bleiben. Vor allem in München steht einem die gesamte bayerische Alpenkette öffentlich zur Verfügung. Vieles ist in etwas über einer Stunde zu erreichen und die Zustiege vom Bahnhof aus sind überschaubar. Weitere Strecken sind über Wanderbusse gut abgedeckt. Ob Bayrischzell, Lenggries oder Garmisch, hier gibt’s Tourenauswahl ohne Ende direkt vom Bahnsteig aus.
Keinen Müll hinterlassen
Manches versteht sich eigentlich von selbst, aber irgendwie eben doch wieder nicht. Also noch mal: der Müll gehört in die heimische Tonne, nicht in den Bach oder neben den Enzian. Am besten vermeidet ihr so viel Müll wie möglich. Packt Dinge bereits zu Hause aus, verstaut alles in wiederverwendbaren Packsäcken, anstatt Plastiktüten und denkt immer daran: Niemand soll danach sehen, dass ihr am Berg wart. Alles was raufgetragen wird, soll auch wieder runter.
Nachhaltige Brotzeit
Ein weiterer guter Weg zur Müllvermeidung ist unverpackte, selbstgemachte Brotzeit. Leckere Riegel, frisches Obst und die gute alte Stulle in die Brotzeit-Box - da fehlt unterwegs nichts. Das Wasser oder der Tee kann ebenfalls in die Edelstahl- oder Aluflasche gefüllt werden und fertig ist‘s mit Plastik am Berg. Aber Nachhaltigkeit beginnt bereits im Tal. Ihr könnt bei vielen Hofläden in den Alpentälern leckerste Lebensmittel besorgen und unterstützt vielerorts die nachhaltige, regionale Landwirtschaft.
Auf markierten Wegen bleiben
Die Berge sind ein empfindliches Ökosystem, durchzogen von einem gut ausgebauten Netz an Wanderwegen. Alles was wir abseits davon tun hinterlässt Spuren. Daher sollten wir uns an die Wege halten, Abkürzungen querfeldein vermeiden und um den Tieren ihre Ruhe zu gönnen auch nicht durch den dichtesten Bergwald brechen. So werden vor allem Trampelpfade vermieden, die bei Unwetter mehr und mehr ausspülen und die Erosion der Hänge beschleunigen. Die Spuren sind vor allem an viel besuchten Regionen deutlich sichtbar.
Nachhaltig auf Hütten unterwegs
In den Bergen sollte besonders schonend mit Ressourcen umgegangen werden, Wasser ist kostbar und steht häufig nur dank harter Arbeit auf den Hütten zur Verfügung. Spart Wasser auf der Hütte, wascht Euch auch mal, anstatt zu duschen. Esst und trinkt bewusst. Das Bier und die Spaghetti haben einen langen Weg hinter sich. Der Energieaufwand zur Anlieferung ist hoch. Auch Strom ist auf Hütten wertvoll. Ladet Eure Akkus zu Hause auf oder lasst das Smartphone doch einfach mal aus. Zudem kann man auf viele Elektrogeräte beim Touren auch mal ganz verzichten.
Respekt vor Tieren
Es ist ein großartiges Erlebnis, Rehe, Hirsche oder Füchse in der freien Natur zu Gesicht zu bekommen und zu beobachten. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass kein Tier in seinem Lebensraum gestört wird. Geht nicht zu nahe ran, macht keinen Lärm. Meidet vor allem im Winter ruhige Waldgebiete und respektiert ausgewiesene Wildschutzzonen, die Tiere haben im Gebirge mit großen Entbehrungen zu kämpfen, finden wenig Futter und sollten auf keinen Fall aufgeschreckt werden. Eine Flucht durch den tiefen Schnee verbraucht viel Energie, die sie dringend brauchen.
Touri-Berge vermeiden
Brauneck oder Geierstein? Isartal oder Risstal? Es gibt so viele Ecken in den heimischen Bergen, die sind genau gleich gut und schnell zu erreichen. Allerdings haben die einen den Ruf echter Touristenmagneten und platzen vor allem wochenends aus allen Nähten, die anderen bieten durchaus ruhige und beschauliche Ecken. Hier gibt’s mehr Platz, mehr Natur und viel mehr Ruhe. Im Gegenzug gönnt Ihr den überlaufenen Gebieten etwas Luft zum Atmen und regt nicht zum Bau neuer Bergbahnen und noch größerer Gipfelstationen an.
Öffentliche Toiletten bevorzugen
Niemand mag es, viele machen’s. Ohne jetzt intensiv auf „es“ einzugehen, ein paar Taschentücher weniger hinterm Baum wären schon schön. Dagegen hilft aber nur eins: versucht auf öffentliche Toiletten auszuweichen. Geht vor der Tour noch mal kurz, nutzt die Toiletten auf der Hütte und am Parkplatz und wenn es gar nicht anders geht, nehmt einen Stock und verbuddelt alles. So vermeidet Ihr klassische „Klo-Ecken“ und schützt vor allem auch die Wildtiere, die sich durch Eure Hinterlassenschaften teils schwere Krankheiten einfangen.
Pflanzen schonen
In Deutschland gilt die „Handstrauß-Regel“, das bedeutet, Pflanzen und Waldfrüchte dürfen in geringen Mengen gesammelt werden, solange sie nicht unter Schutz stehen. Viele Bergpflanzen und Blumen tun aber genau das. Es gibt eine Menge seltener Orchideen & Wildblumen, Moorgräser, Stauden, Moose und Flechten in den Alpen, die sollten weder gepflückt, abgeknickt noch zertrampelt werden. Lieber stehen lassen und anschauen. Oder macht ein schönes Foto. Da haben dann auch alle was davon.